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Karel Jaromír Erben – Der Märchensammler

Blickt man gut 160 Jahre zurück, findet man den tschechischen Schriftsteller, Übersetzer und Literaturhistoriker Karel Jaromír Erben (1811–1870) vermutlich bei der Arbeit in verschiedenen Prager Archiven, sieht ihn Schriften ordnen und systematische Kataloge erstellen. Es verwundert deshalb nicht, dass Erben selbst zahlreiche Bücher über die Geschichte Böhmens und Prag schrieb, dass er sich mit alten Urkunden beschäftigte und wissenschaftliche Abhandlungen über alte Legenden verfasste. Ganz im Zeichen der Romantik stehen jedoch seine wohl bekanntesten Werke, die Märchensammlungen. In Böhmen ist es insbesondere dem Sammlerfleiß von Božena Němcová (1820–1862) und Karel Jaromír Erben zu verdanken, dass seit Jahrhunderten mündlich überlieferte Märchen wie etwa Die Prinzessin mit dem Goldstern auf der Stirn oder Der Feuervogel und der Feuerfuchs nicht in Vergessenheit gerieten.

Mehrere Balladen aus Erbens Sammlung Kytice (Blumenstrauß, 1853) inspirierten später den berühmten tschechischen Komponisten Antonín Dvořák zu sinfonischen Dichtungen und wurden im 20. Jh. verfilmt.

Ein König hatte einen großen, schönen Garten. Darin standen gar viele seltene Bäume, doch der allerseltenste war ein Apfelbaum, der in des Gartens Mitte stand. Er trug jeden Tag einen Apfel, und dieser war golden …

Karel Jaromír Erben, Der Feuervogel und der Feuerfuchs

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